Geschichte von Oberndorf

1292 erstmals urkundlich erwähnt

Das auf einer flachen Anhöhe zwischen Ammer- und Neckartal gelegene Dorf wird 1292 erstmals urkundlich erwähnt (700-Jahr-Feier 1992).
Die Oberhoheit hatten am Ende des 13. Jhs. vermutlich die Tübinger Pfalzgrafen inne, seither bilden Poltringen und Oberndorf hinsichtlich der Herrschaftsrechte eine Einheit. Im 14. Jh. war die Herrschaft zwischen den Grafen von Eberstein und den Herren von Hailfingen geteilt. Von den letzteren kamen Rechte an die Grafen von Hohenberg und später an Österreich sowie an Württemberg. Um 1550 war die Herrschaft dreigeteilt: Württemberg, Österreich und Eberstein, welches die beiden anderen Drittel als Lehen besaß. Ortsherren waren bis ins 17. Jh. die Herren von Ehingen. Jakob von Ehingen ließ nach 1613 das "Bergschloß" Oberpoltringen (Abbruch nach 1790) durch den württembergischen Baumeister Heinrich Schickhardt errichten. Das Eigengut der Grafen von Eberstein kam über Baden 1698 an Österreich. Im 17. Jh. übten die aus Tirol stammenden von Wolkenstein, im 18. Jh. die Freiherren von Ulm zu Erbach (1702 - 1762 Erblandvögte der österreichischen Grafschaft Hohenberg) die Ortsherrschaft aus. Die Herrschaft Poltringen-Oberndorf gehörte zum Ritterkanton Neckar-Schwarzwald.
Der österreichisch (2/3) - württembergische (1/3) Kondominatort kam 1805 ganz unter württembergische Staatshoheit (1807 Oberamt Tübingen, 1808 Oberamt Herrenberg, 1938 Kreis Tübingen).
Oberndorf war bis zur Errichtung einer selbständigen Pfarrei 1791 Filial von Poltringen-Oberkirch. Eine Kapelle, die heutige Pfarrkirche St. Ursula, wird 1493 mit dem Patrozinium "Unserer Lieben Frau" erstmals genannt. Der bekannte spätgotische, auf die Zeit um 1500 datierte Schnitzaltar wurde 1670 geweiht.




Zusätzliche Informationen und Dienste

Gotisches Schnitzwerk: zwei Heilige vor Spitzbogenfenstern