Ortschaftsrat Seebronn

Information aus der öffentlichen Sitzung vom 25.01.2017

In der Bürgerfragestunde zu Beginn der Sitzung wurde die Ortsdurchfahrt angesprochen bzw. Anregungen dazu vorgetragen (Geschwindigkeitsreduzierung und Markierung der Fahrbahnränder, Straßenbeleuchtung). Weitere Anfragen betrafen verkehrssichernde Maßnahmen in der Freudenstädter Straße sowie die Altpapiersammlungen der Vereine.

Die Vorsitzende gab bekannt, dass der Ortschaftsrat in nichtöffentlicher Sitzung am 23.11.2016 empfohlen hat, Herrn Edgar Hahn die Ehrenmitgliedschaft der Freiwilligen Feuerwehr Rottenburg am Neckar, Abteilung Seebronn zu verleihen.
Diese Verleihung wurde auch gleich in der jetzigen Sitzung vollzogen:
Auf Vorschlag des Feuerwehrausschusses und Empfehlung des Ortschaftsrates Seebronn hat der Gemeinderat am 13.12.2016 beschlossen, Herrn Edgar Hahn aufgrund seiner besonderen Verdienste um das örtliche Feuerwehrwesen bzw. Förderung des Brandschutzes die Ehrenmitgliedschaft der Freiwilligen Feuerwehr Rottenburg am Neckar, Abteilung Seebronn zu verleihen.
Edgar Hahn ist am 01.04.1969 in die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Seebronn eingetreten. Herr Hahn war von 1991 bis 2006 Kassier und Feuerwehrausschussmitglied. Er hat sich während dieser Tätigkeit besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen erworben. Er engagierte sich sehr stark in allen Angelegenheiten der Freiwilligen Feuerwehr. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Kauf des neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 8/6 (1993) und das 125-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Seebronn (2001). Herr Hahn hat seinen aktiven Feuerwehrdienst am 04.11.2016 beendet.

Information über die DSL-Versorgung in Seebronn:
Die Vorsitzende verwies eingangs auf die Informationsveranstaltung der Telekom im Oktober 2016. Danach habe es in der Bevölkerung große Unsicherheiten gegeben. Deshalb sei es wichtig, dass die Stadtverwaltung darlege, was die Stadt selbst vorhabe, um die Infrastruktur für die Breitbandversorgung herzustellen.
Vertreter der Stadtverwaltung (Herr Braun und Herr Müller) erläuterten die Planungen der Stadtverwaltung:
Im November 2016 sei auch der Gemeinderat über die bisherigen Maßnahmen und die weitere Planung ausführlich informiert worden. Bereits im Jahr 2008 habe die Stadt, damals im Neckartal begonnen, eine eigene Glasfaserversorgung aufzubauen. Natürlich könne diese Glasfaserversorgung nicht überall gleichzeitig auf unserer großen Flächenstadt verbaut und bereitgestellt werden. Jahr für Jahr sei ein Stadtteil nach dem anderen dazu gekommen. Da es sich um eine Netzstruktur handle, werde zu den nächstgelegenen Stadtteilen erweitert und dabei auch die Versorgungssituationen berücksichtigt. Mittlerweile seien die südlichen Stadtteile der Stadt Rottenburg am Neckar alle an das kommunale Glasfasernetz angebunden, mit Endpunkten in Kiebingen und in Eckenweiler. Von dort aus sollen nun die nördlichen Stadtteile innerhalb der nächsten 2 Jahre versorgt werden. Von Eckenweiler aus werde zuerst Ergenzingen und Seebronn (im Jahr 2017 eingeplant) angefahren. Dann im Jahr darauf (2018) gehe es von Hailfingen über Oberndorf, Wendelsheim und Wurmlingen zum Endpunkt in Kiebingen. Dann wäre eine stadtweite Glasfaserringstruktur entstanden, die im Falle einer Streckenunterbrechung den großen Vorteil habe, von der Gegenseite die Lichtwellensignale durch die Leitung senden zu können. Dadurch hätten Breitbandanbieter in unserem Netz dann nur sehr kurze Unterbrechungszeiten im Störungsfall.
In einem geplanten letzten, dritten Bauabschnitt im Jahr 2019 würden die Schulstandorte in der Kernstadt angeschlossen. Hier, betonen die Vertreter der Verwaltung, seien zuerst die Stadtteile dran gekommen und erst zum Schluss die Kernstadt!
Ziel der Stadt Rottenburg am Neckar sei, die Kernstadt sowie die Stadtteile komplett mit eigenen Glasfaseranschlüssen zu versorgen um sich auch unabhängig von Drittanbietern zu machen. Das Ausbaukonzept der nächsten drei Jahre beruhe auf dem Direktanschluss aller Schulen (sog. FTTB = Fiber to the Building), was mit den damit verbundenen sehr hohen Fördermöglichkeiten zusammen hänge und für eine Schulstadt wie Rottenburg zukunftsweisend ist. Nur Glasfaseranschlüsse direkt bis ins Haus seien den künftig zu erwartenden Anforderungen an Übertragungsbandbreiten gewachsen. Die an der Ausbaustrecke gelegenen Gewerbegebiete können dabei auch mit angebunden werden, wenn die rechtlichen Gegebenheiten dies ermöglichen.
Denn die Stadt als Kommune habe das Problem, dass sie nur dort selbst mit dem Breitbandausbau tätig werden könne, wo ein sog. „Marktversagen“ vorliege. Dazu sei im Frühjahr 2016 eine schriftliche Abfrage bei den Breitbandanbietern gemacht worden (dabei wurde über Ausbauabsichten der Stadt Rottenburg am Neckar informiert), ob sie selbst innerhalb der nächsten drei Jahre Ausbauabsichten für eine bessere Internetversorgung in dem vorgesehenen Ausbaugebiet vorgesehen haben. Die durch die technische Aufrüstung ermöglichten Breitbandübertragungsraten würden dann dazu führen, dass kein „Marktversagen“ vorliege und ein kommunaler, mit Steuergeldern finanzierter Glasfaserausbau, nicht mehr zulässig wäre. Es sei auch nachvollziehbar, dass dort, wo genügend Bandbreiten von Privatanbietern zur Verfügung stehen und die Internetversorgung zeitgemäß sei, die öffentliche Hand nicht tätig werden müsse.
Im Rahmen der Umfrage habe die Telekom mitgeteilt, auf dem Rottenburger Stadtgebiet einige ihrer Kabelverzweiger (Kvz) – auch in Seebronn - zum Technikausbau mittels Vectoring ausbauen zu wollen. Dazu seien seitens der Telekom Kvz’s angemeldet worden. Nun müsse die Telekom aber auch innerhalb von 12 Monaten Taten folgen lassen und den Technikausbau innerhalb dieser Frist abgeschlossen haben, sonst würden Strafzahlungen fällig. Die Bundesnetzagentur wache darüber.

Die Stadt habe für dieses Jahr vorgesehen, in Ergenzingen und Seebronn als ersten Bauabschnitt zur weiterführenden Breitbandversorgung zu investieren. Die Schule und das Gewerbegebiet würden dabei berücksichtigt. Bei den Kvz, die die Telekom zum Vectoring angemeldet habe, komme die Stadt zwar nicht ran, die Leitungsführung werde aber so erfolgen, dass sie an diesen Kvz vorbeiführe um später möglicherweise doch noch andocken zu können. Der Kvz in der Roseckstraße könne mit dem Glasfaser der Stadt angefahren werden, so dass dann im Gewerbegebiet Wasenäcker künftig (in spät. 1 ½ - 2 Jahren) mehr Bandbreiten zur Verfügung stehen werden. Für den Endkunden bedeute dies allerdings, dass dann ein Anbieterwechsel weg von Telekom hin zu einem Anbieter des städtischen Netzes notwendig werde. Die Telekom sei hier bisher nicht als Anbieter vertreten.

Die Stadtverwaltung gehe sogar schon einen Schritt weiter und arbeite daran, für die Gesamtstadt ein FTTB Ausbaukonzept zu bekommen, so dass bei jeglicher Art von Tiefbaumaßnahmen immer auch gleichzeitig plangemäß einzelne Glasfaserhausanschlüsse (sog. Micropipes) mitverlegt werden könnten, so dass damit in naher Zukunft eine bestmögliche Breitbandversorgung flächendeckend angeboten werden könne. Bis dies erreicht werde, vergehen allerdings noch viele Jahre. Als Vergleich dazu könne herangezogen werden, dass auch das Telefonnetz der Telekom nicht in einem Jahr und auf einen Rutsch geschaffen worden sei.

Mittlerweile habe die Stadt seit dem Jahr 2008 bereits rd. 37 km Glasfaser verlegt. Die Stadtverwaltung halte das Glasfaser für das nicht nur schnellste (mit Lichtgeschwindigkeit), sondern auch als das zukunftsweisendste und zukunftssicherste Datenträgermaterial. Die veralteten Kupferleitungen samt technischer Vectoring-Aufwertungsmöglichkeiten könnten da auf lange Sicht gesehen ganz sicher nicht mithalten.

Das kostenintensive Glasfaserausbaukonzept der Stadt sei aber noch davon abhängig, dass die beantragten Landeszuschüsse auch bewilligt werden. Erst dann könne mit den Ausbauarbeiten begonnen werden.

Unter Mitteilungen gab die Vorsitzende im Wesentlichen noch bekannt, dass die Gründungsversammlung für den neuen Verein „Heimat, Geschichte und Kultur“ am 26.01.2017 stattfinde.

Die Anfragen der Ortschaftsräte/innen bezogen sich insbesondere auf Baumrückschnitt am Adlerplatz u. bei der Schule, beschädigte Verkehrszeichen, behindernde Hecke entlang der Hindenburgstraße, Parkverhalten auf dem Gehweg vor dem Rathaus u. Bushaltestelle.


Ute Hahn
Ortsvorsteherin
01.02.2017 - Verwaltungsstelle Seebronn


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