Biotopvernetzung

Der Kulturlandschaftswandel, die Intensivierung der Landwirtschaft und die fortschreitende Siedlungstätigkeit haben in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die Lebensräume von Pflanzen und Tieren zunehmend beeinträchtigt und zerschnitten wurden.

Durch Zerstörung und Verkleinerung sowie durch größere Distanzen zwischen naturnahen und extensiv bewirtschafteten Lebensräumen nimmt der Anteil der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tiere stetig zu. Populationen sind in kleinen, "verinselten" Lebensräumen häufig so niedrig, dass sie langfristig nicht überleben. Ist ein Austausch mit Nachbarbiotopen nicht gegeben, ist auch der genetische Austausch unterbunden, zudem besteht keine Chance auf Neubesiedelung. Darüber hinaus haben viele Arten einen großen Aktionsradius. Sie benötigen unterschiedliche Lebensräume mit einer Nutzungs- und Strukturmischung. Wenn diese Lebensräume zu weit auseinanderliegen, können die Individuen ihre Ansprüche nicht mehr abdecken.

Die Biotopvernetzung setzt auf die Erhaltung von Restlebensräumen durch die Schaffung eines Netzes von Biotopen. Neben der Strategie des Naturschutzes, wertvolle Gebiete unter Schutz zu stellen, ist die Biotopvernetzung seit 2001 als ein weiteres wesentliches Ziel des Naturschutzes im Bundesnaturschutzgesetz verankert worden.

Die Planung von Biotopverbundmaßnahmen erfolgt naturraumspezifisch unter Einbezug präziser Zielvorstellungen des Naturschutzes, die den dauerhaften Erhalt der naturraumtypischen Pflanzen- und Tierwelt anstrebt. Eine besondere Rolle spielen Linienbiotope, die bei eher geringem Wald- und Grünlandanteil zur Vernetzung der inselartigen Biotope beitragen. Zu ihnen zählen etwa Hecken, Alleen, Fließgewässer, Ackerrandstreifen, Raine, Steinwälle, Böschungen, Wege und Wegränder.

Die Stadt Rottenburg am Neckar widmet sich seit vielen Jahren der Biotopvernetzung.
Mit Hilfe verschiedener Partner, wie Naturschützer und -paten, Land- und Forstwirte, Vereine und Institutionen nicht zuletzt den Grünpaten, konnten bereits zahlreiche Vernetzungsmaßnahmen auf Stadtgemarkung und in den Stadtteilen verwirklicht werden. Neben der Sicherung schützenswerter Biotope durch Pacht- und Pflegeverträge oder Schutzausweisungen konnten Maßnahmen auch in Verbindung mit dem Ökokonto durchgeführt werden.
26.11.2014 - Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz


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