Arbeitsgruppe Schlachthof einberufen

Mit rund 30 Teilnehmer*innen ist am Donnerstag, 9. April 2020 die Arbeitsgruppe Schlachthof gestartet. Per Videokonferenz aufgrund der Corona-Pandemie kamen die Mitglieder des Verwaltungsausschusses, in dem alle Fraktionen und Gruppen des Gemeinderats vertreten sind, Vertreter*innen von betroffenen Gruppen und Mitarbeiter*innen der zuständigen Behörden zur ersten AG-Sitzung zusammen.

Ziel der Arbeitsgruppe auf Antrag der CDU-Fraktion ist, die Situation rund um den Rottenburger Schlachthof zu betrachten. Weiterhin sollen ergebnisoffen Perspektiven für eine künftige Nutzung des Schlachthofgebäudes und für eine tragfähige (regionale) Schlachtinfrastruktur formuliert werden. Wichtig ist, dass in der Arbeitsgruppe alle diejenigen miteinander Lösungen erarbeiten, die eng mit dem Schlachthof in Verbindung stehen, also Vertreter*innen der Landwirtschaft und des Landesnaturschutzverbandes, Innungsmeister der Fleischerinnung, Vertreter*innen des Hegerings sowie Vertreter*innen des Veterinär- und des Landwirtschaftsamts beim Landkreis Tübingen, außerdem Vertreter*innen der Stadtverwaltung Rottenburg. Auch die Interessengruppe, die sich für den Erhalt des Schlachthofbetriebs in Rottenburg einsetzt, ist Teil der Arbeitsgruppe.

Erster Schritt der Arbeitsgruppe war zunächst die Bestandsaufnahme rund um den Schlachthof. Dazu gehört zum einen die bauliche Sicht. Hierzu legte ein Planungsbüro, das auf den Bau und die Sanierung sowohl großer als auch kleiner Schlachteinrichtungen spezialisiert ist, eine Analyse vor. Zum anderen gehörte zur Bestandsaufnahme die rechtliche Sicht durch das Veterinäramt. Nun geht es darum in weiteren Sitzungen ergebnisoffen Perspektiven zu prüfen bzw. zu entwickeln. Es geht um Schlachtlösungen - den bestehenden Schlachthof erhalten? Regionale Kooperationen eingehen? Schlachtcontainer installieren oder alte Schlachthäuser aktivieren? – aber auch um Entwicklungen in der Region in den Nachbarkreisen. Städtebauliche Perspektiven müssen ebenfalls betrachtet werden. Am Ende legt die Arbeitsgruppe dem Gemeinderat einen Abschlussbericht vor.

In der 1. AG-Sitzung wurde deutlich, dass der Rottenburger Schlachthof eine Generalüberholung benötigt. Die Kosten hierfür sind gleich hoch, als wenn neu und ablaufoptimiert gebaut würde. Konsens der Arbeitsgruppe ist das Bemühen aller, eine attraktive Lösung für regionale Schlachtung hinzubekommen, bei der auch Kleinbetriebe einbezogen sind; und zwar nahtlos, egal ob mit Sanierung, Neubau oder anderen Lösungen. Gerade im Hinblick auf Regionalität müssen auch weitere Partner gewonnen werden, beispielsweise die umliegenden Kreise. Für einen Blick in Richtung Gärtringer Schlachthof, der nach Vorstellungen der Landkreise Tübingen und Böblingen für eine Kooperation in Frage kommt, sollen zur vollständigen Informationsgrundlage nun ebenfalls die Kosten ermittelt werden, die dafür notwendig sind.

Trotz aller Mängel erfüllt der Schlachthofbetrieb aktuell die Auflagen und hat alle notwendigen Genehmigungen, könnte somit übergangsweise bis zur Ausarbeitung einer neuen Konzeption für einen Schlachtbetrieb in der Region weiter betrieben werden.
14.04.2020 - Stadtverwaltung Rottenburg am Neckar


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