Baisinger Laubhütte Attraktion in Berlin

Baisinger Laubhütte Attraktion in Berlin, Gruppenbild vor laubhütteBild vergrößern
Baisinger Laubhütte Attraktion in Berlin.

Förderverein Synagoge Baisingen besucht Ausstellung im Jüdischen Museum Die Baisinger Laubhütte war bis zum 9. Februar 2014 im Jüdischen Museum in Berlin im Rahmen der Ausstellung "Alles hat seine Zeit, Rituale gegen das Vergessen" zu sehen.

Noch im Sommer des vergangenen Jahres war dieses im Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg als bewegliches Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingetragene Objekt im neuen Jüdischen Museum in München zu sehen. Inzwischen hat ein weiteres großes Museum Interesse an einer zeitlich begrenzten Ausleihe Interesse bekundet. Für die Verantwortlichen des Fördervereins Synagoge Baisingen e. V. war die gegenwärtige Präsentation in der Bundeshauptstadt Grund genug nach Berlin zu reisen. Über die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Tübingen, Frau Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz, waren schnell Kontakte geknüpft. Der Bundestagspräsident, Pof. Dr. Norbert Lammert, der selbst vor einigen Jahren einmal in der Baisinger Gedenkstätte mit Jugendlichen diskutierte, anerkannte sehr gerne das Engagement der Vereins für den jüdischen Glauben und die jüdische Kultur in Deutschland und lud eine größere Vereinsgruppe zu einem Parlamentsseminar mit dem selbstgewählten Thema "Jüdisches Leben, Antisemitismus und Vergangenheitsbewältigung in Deutschland" ein.

Mit dem Zug angereist, besuchten 31 Teilnehmer am späten Nachmittag das nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernte Jüdische Museum des Stararchitekten Daniel Liebeskind. Äußerst sachkundig führte Frau Miriam Goldmann die Besucher durch die Themenausstellung. Dabei erfuhren die Vereinsmitglieder noch viel Neues über jüdisches Leben und Bräuche. Mit einem gewissen Stolz vermochten sie das umfassende Wissen von Frau Goldmann um weitere Fakten zur Laubhütte anzureichern. Im Anschluss an die Führung blieb noch ausreichend Zeit die Dauerausstellung dieses bedeutenden Museums individuell zu besichtigen. Die vielen audio-visuellen Medien vermochten mit den zahlreichen Ausstellungsstücken und Info-Tafeln ein umfassendes Bild über die einzelnen Epochen jüdischen Lebens zu vermitteln.

Am Folgetag begann bereits um 7:45 Uhr das Parlamentsseminar im Paul-Löbe-Haus gegenüber dem Bundeskanzleramt mit einer Einführung in die Organisation und Arbeitsweise des Deutschen Bundestags durch Frau Nicole Sonne, einer freien Mitarbeiterin des Besuchsdienstes des Bundestags, mit einem brillanten Vortrag. Anschließend stellten sich jeweils für eine halbe Stunde die Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann (CDU), Dr. Martin Rosemann (SPD), Martina Renner (Die Linke) und Volker Beck (B90/Die Grünen) den zahlreichen und auch kritischen Fragen zum Judentum und zum Antisemitismus, nachdem die Abgeordneten ihre konkrete Arbeit in Bezug auf das aktuelle Thema erläutert hatten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen nahmen die Vereinsmitglieder auf der Besuchertribüne des Plenarsaales Platz und verfolgten eine Stunde lang aufmerksam die Reden der Abgeordneten zum Thema "Bildung und Forschung" in der voraus gegangenen Regierungserklärung sowie der Beurteilung der aktuellen politischen Situation in der Ukraine. Bei der anschließenden Besichtigung der Kuppel des Reichstagsgebäudes schien die Sonne über dem verschneiten Berlin und bescherte eine tolle Fernsicht.

Durch das Brandenburger Tor und die Betonblöcke des Holocaust-Denkmals für die 6 Millionen ermordeten Juden ging es zu Fuß zur Vertretung des Landes Baden-Württemberg, wo ein Mitarbeiter des Hauses bei badischem und württembergischem Wein und Butterbrezeln die Aufgabe dieser Institution erläuterte und anschließend durch die repräsentativen Räume führte.

Den programmfreien Abend nutzten die Reiseteilnehmer zur Theater- und Konzertbesuchen, zu Besuchen bei Bekannten und auch zur gemeinsamen Geselligkeit.

Den Abreisevormittag konnten alle noch einmal selbst gestalten, wobei zahlreiche sich für einen Besuch des Mauermuseums am Checkpoint Charlie entschieden. Die furchtbaren Tragödien bei den erfolglosen Versuchen die barbarische Mauer zu überwinden und die geglückten Fluchten durch Tunnel, versteckt in Autos, mit selbst gebauten Fluggeräten, Ballons, U-Booten und Seilbahnen zeigten eindrucksvoll die Sehnsucht der Menschen nach einem Leben in Freiheit und Selbstbestimmung.

Mit der Bundesbahn am Abend wieder in Rottenburg angekommen, konnten die Vereinsmitglieder auf drei eindrucksvolle und erlebnisreiche Tage in der Bundeshauptstadt zurückblicken.

09.02.2014 - Verwaltungsstelle Baisingen


Zusätzliche Informationen und Dienste