Bestellung der ehrenamtlichen Biberberater im Landkreis Tübingen

Der Landkreis Tübingen hat am 24.Januar 2018 den zwei ehrenamtlichen Biberberatern ihre Bestellungsurkunde überreicht. Damit sind sie zu einem Teil des landesweiten Bibermanagements geworden.

Von nun an werden Udo Dubnitzki und Alexander Zader Ansprechpartner bei Fragen über oder Konflikten mit dem Biber sein und unter anderem folgende Aufgaben übernehmen:
  • Betreuung und Überwachung der Bibervorkommen in Ihrem Zuständigkeitsbereich
  • Meldung neuer Aktivitäten, Störungen und Beeinträchtigungen des Bibers bzw. seiner Lebensräume an die untere Naturschutzbehörde mit Abschätzung des Konfliktpotentials
  • Rasche Kontaktaufnahme mit den Betroffenen im Konfliktfall und in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde
  • Beratung in Routinefällen und - soweit leistbar - bei der Durchführung einfacher Maßnahmen
  • Öffentlichkeitsarbeit auf Kreisebene in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde

Fast 130 Jahre lang galt der Biber hier in Baden-Württemberg und in weiten Teilen Europas als ausgestorben. Vor dem Eingriff des Menschen war der Europäische Biber über den gesamten Waldgürtel Eurasiens verbreitet, doch durch die intensive Jagd in Europa, und auch weltweit, wurde der Biber fast komplett ausgerottet.

Mittlerweile ist der Biber auf natürliche Weise wieder zurückgekehrt, in Baden-Württemberg beläuft sich der Bestand laut Landwirtschaftsministerium mittlerweile auf ca. 3.500 Tiere, und kommt auch im Landkreis Tübingen an einigen Orten vor, z.B. im mittleren Neckartal (Kirchentellinsfurt), im oberen Neckartal (Rottenburg neckaraufwärts) und im unteren Ammertal. Zudem wurden Biber, die im Moment noch kein eigenes Revier besitzen z.B. an der Steinlach und im Dettinger Tal, gesichtet.

Der Biber gehört zu den Nagetieren (Rodentia). Als zweitgrößtes Nagetier weltweit kann er 25-35 Kilo schwer und bis zu einen Meter lang werden. Der Biber verbringt die meiste Zeit im Wasser, weswegen sich sein Körper an das Leben dort angepasst hat, z.B. durch ein dichtes Fell und Schwimmhäute an den Hinterfüßen.

In Familienverbänden lebt der Biber sowohl in Stillgewässern, als auch in Fließgewässern mit nicht allzu starker Strömung. Der Biber ist dämmerungs- bzw. nachtaktiv, weswegen man ihn nur selten zu Gesicht bekommt. Als reiner Vegetarier ernährt er sich im Sommer von Gräsern, Kräutern und auch Sprossen von Wasserpflanzen, während in den Wintermonaten die Rinde von weichen Bäumen, wie z.B. Pappeln oder Weiden, als Nahrung dient.

Die Rückkehr des Bibers in die heimische Natur ist ein großer Gewinn! Als natürlicher Landschaft- und Biotopgestalter sorgt er z.B. für eine höhere Strukturvielfalt in seinem Revier. Durch seine Dammbauten verweilt das Wasser auch länger im Gelände, was dessen Selbstreinigungskraft erheblich verbessert.

Jedoch kommt es in manchen Bereichen zu Beeinträchtigungen durch den Biber: So kann es sein, dass er sich an Gehölz verbeißt oder seine unterirdischen Röhren zur Unterminierung von Uferböschungen und Hochwasserdämmen beitragen. In solchen Fällen stehen die Biberberater den Betroffenen zur Seite.

Der Bieber ist in den FFH-Anhängen der EU gelistet, besitzt also einen besonderen Schutzstatus. Er darf gemäß §44 des Bundesnaturschutzgesetzes weder gefangen, noch verletzt oder gar getötet werden! Auch das Beschädigen/ Zerstören seiner Wohnorte ist untersagt.
22.03.2018 - Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz


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