Bischof Dr. Gebhard Fürst wird Ehrenbürger

Herausragende Verdienste für die Stadt

Dem langjährigen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Gebhard Fürst, wird für seine herausragenden Verdienste um die Stadt Rottenburg am Neckar das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Entscheidung dazu traf der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. November in nichtöffentlicher Sitzung. Oberbürgermeister Stephan Neher verkündete diese Entscheidung am Samstag, 2. Dezember im Rahmen der Feierlichkeiten für Bischof Fürst anlässlich seines 75. Geburtstags und seiner Verabschiedung. Auch seinem Vorgänger Prof. Dr. Kardinal Kasper wurde diese Ehre zuteil. Der Oberbürgermeister betont aber, dass es auch in Rottenburg keinesfalls ein Automatismus ist, einen scheidenden Bischof zum Ehrenbürger zu ernennen. „Der Gemeinderat hat gründlich abgewogen und ist zu dem Schluss gekommen, dass die vielen Verdienste von Bischof Fürst zum Wohle Rottenburgs so herausragend sind, dass ihm diese Form der Ehrung gebührt“, so Neher.

Gebhard Fürst wurde am 2. Dezember 1948 in Bietigheim (heute Bietigheim-Bissingen) geboren. Nach einem Studium der katholischen Theologie in Tübingen und Wien erfolgte seine Priesterweihe am 27. März 1977 in Ellwangen / Jagst durch Bischof Georg Moser. Seitdem hat er eine beeindruckende Karriere in verschiedenen kirchlichen Ämtern durchlaufen.

Im Jahr 2000 wurde Gebhard Fürst durch Papst Johannes Paul II. zum Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart ernannt und im September desselben Jahres im Martinsdom von dem Freiburger Erzbischof Oskar Saier zum elften Bischof der Diözese geweiht.

Neben seiner geistlichen Verantwortung hat Bischof Fürst sich auch intensiv für die Belange der Stadt Rottenburg am Neckar eingesetzt. Während seiner Amtszeit wurden bedeutende Renovierungen und Bauprojekte initiiert, darunter die umfassende Renovierung des Rottenburger Doms gleich zu Beginn seiner Amtszeit und die Sanierung der Hochschule für Kirchenmusik. Der Umbau des Eugen-Bolz-Platzes zur heutigen Gestaltung war nur möglich, da die Diözese Grundstücke an die Stadt verkaufte.

Mit dem Umbau des kurialen Verwaltungsgebäudes für 36,5 Millionen Euro setzte Bischof Fürst ein klares Zeichen für den Erhalt des Sitzes in Rottenburg. Auch im sozialen Bereich hat sich Bischof Fürst engagiert, beispielsweise beim Neubau für die Rottenburger Tafel im Jahr 2010. Die Diözese trug 2013 einen wesentlichen Teil der Baukosten für eine neue Sporthalle der katholischen Schule Sankt Klara. Die Sanierung der Sülchenkirche, die zu einem zentralen Erinnerungsort wurde, brachte spektakuläre frühmittelalterliche Funde zutage. Auf Bischof Fürsts Initiative kam es zur musealen Darstellung der Grabungsergebnisse. 2017 unterstützte Bischof Fürst zusammen mit der Hochschule Rottenburg die Bewerbung der Stadt um die Landesgartenschau – mit einem einzigartigen Konzept zu den Themen Forst und Glaube. Für Fürst sind Gesang und Musik wichtig. Deshalb setzte er sich in seiner Amtszeit dafür ein, dass mehrere internationale Chorfestivals in Rottenburg gefeiert werden konnten. Auch das aktuelle Projekt mitten in der Innenstadt zwischen Dom und Rathaus, eine einmalige Kooperation zwischen Kirche und Kommune, um das denkmalgeschützte Jeckel-Areal mit neuem Leben zu füllen, hat Bischof Fürst wesentlich mit vorangetrieben und intensive Gespräche mit Familie Jeckel geführt.

Für sein vielfältiges Wirken erhielt Bischof Fürst zahlreiche Ehrungen, darunter den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2013.
Der Gemeinderat würdigt mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts das außergewöhnliche Engagement von Bischof Dr. Gebhard Fürst für die Stadt Rottenburg am Neckar. Dies ist eine reine Ehrenbezeichnung und weder mit besonderen Rechten noch Pflichten verbunden. Ein Festakt zu diesem feierlichen Anlass wird noch folgen.
02.12.2023 - Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerengagement


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Bischof Fürst hält eine Rede