Geschichte von Obernau

1385 wurde das Städtlein Obernau erstmals urkundlich erwähnt

Der heutige Ortsname des im Neckartal oberhalb von Bad Niedernau gelegenen kleinen Dorfes und ehem. Burgstädtchens lässt sich erst für das 14. Jh. ("ze Obernow") als Ortsname schriftlich belegen. Die Wasserburg war vermutlich Stammsitz der bereits in schriftlichen Quellen des 11. und 12. Jhs. genannten Edelfreien von Ow (1145 "Wernheri in Owa", 850-Jahr-Feier 1995). Von dieser Familie stammen vermutlich die niederadeligen Herren von Ow ab, die sich in viele Linien verzweigen: um 1275 Linien in Wachendorf, Hirrlingen und Bodelshausen, später auch Sitze zu Roseck, Öschingen, Wurmlingen, Hechingen, Pfäffingen und Rottenburg. Die Herren von Ow gründeten vermutlich vor 1297, wahrscheinlich gemeinsam mit den Grafen von Hohenberg, die hier gleichfalls Hoheitsrechte und Besitz hatten, das erst 1385 urkundlich erwähnte Städtlein Obernau ("stettlin ze Obernowe").
Im 14./15. Jh. war der hohenbergische, seit 1381 österreichische Teil des Orts wie Schwalldorf an verschiedene Personen verpfändet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die stark zersplitterten Herrschafts- und Besitzverhältnisse immer komplizierter. Um die Mitte des 15. Jhs. hatte Österreich 3 ½ der 8 Teile, die Herren von Mannsberg 4 ½. Über die von Gültlingen kam das Zwergstädtlein an die Herren von Ehingen. Nach dem diese bedeutende Adelsfamilie 1697 in männlicher Linie ausgestorben war, wurden die Freiherren von Raßler ein Jahr später mit Obernau belehnt und errichteten hier ein Patrimonial- bzw. Obervogteiamt (niedere Gerichtsbarkeit bis 1825).
Der Ort kam mit der Landschaft Niederhohenberg 1805 nach Württemberg (1807 Oberamt Horb, 1811 Oberamt Rottenburg, 1938 Landkreis Tübingen.
Kirchlich war das Städtlein bis 1467 Filial von Remmingsheim, anschließend von St. Moriz in Rottenburg-Ehingen. 1686 wurde Obernau selbständige Pfarrei. Eine Kapelle wird 1331, die Patronin Maria 1377 genannt. Die kleine frühklassizistische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus wurde 1805 errichtet.
Im nahen Rommelstal befanden sich die Quellfassungen für die Wasserversorgung des römischen Rottenburg. Über eine 7 km lange gemauerte Leitung wurde das Wasser in die Stadt geführt.


Zusätzliche Informationen und Dienste

Historische Ortsansicht