Geschichte von Seebronn

"...kein Bettler im Orte..."

Das Gäudorf, ein Ort der älteren Ausbauzeit, wird für 1182 in einer Chronik ("Historia Marchtelanensis") und 1263 in einer Urkunde, der ältesten Pergamenturkunde des Rottenburger Stadt- und Spitalarchivs, als "Seebrunnen" genannt. Vom 12. - 15. Jh. lassen sich niederadelige Herren von Seebronn nachweisen, im 14. Jh. nannte sich auch ein Rottenburger Geschlecht nach dem Ort. Seit spätestens der 2. Hälfte des 14. Jhs. gehörte das Dorf zur Grafschaft Hohenberg und teilte deren Geschichte (1381 an Österreich, 1805 an Württemberg). U. a. hatte das Rottenburger Spital seit dem 16. Jh. hier umfangreichen Grundbesitz ("Fronhof"), den es jedoch 1778/79 an die Gemeinde verkaufte. Das dreistöckige klassizistische Rathaus wurde 1838 erbaut und 1982/1986 renoviert. Der Ort war Filial der Pfarrei Sülchen-Rottenburg; die 1437 erwähnte Kapelle St. Jakobus Apostel wurde 1780 zur selbständigen Pfarrei erhoben: Die Pfarrkirche, deren Turm (Jahreszahl 1705) seit 1771 eine Zwiebelhaube schmückt, wurde 1755 erbaut.
Seebronn war bis ins 20. Jh. einer der wohlhabendsten Orte im Oberamt Rottenburg und zeichnete sich dadurch aus - wie es 1828 heißt - "daß nicht nur kein Bettler im Orte selbst ist, sondern daß der Bettel von Auswärtigen ....seit der theuren Zeit (Hungersnot) von 1816/1817 ganz abgeschafft worden, indem wöchentlich für die benachbarten ärmeren Ortschaften Brod, Mehl und Grundbirnen (Kartoffeln) abgereicht wird".
Die Gäugemeinde liegt heute verkehrsgünstig an der Bodenseeautobahn und hat nicht zuletzt deshalb in den vergangenen Jahren eine kontinuierliche Bevölkerungszunahme zu verzeichnen.




Zusätzliche Informationen und Dienste

Historische Ortsansicht