"Ich war mal eine Flasche, jetzt bin ich eine Tasche!"

Die Stadt Rottenburg am Neckar steigt von Baumwolltaschen auf Taschen aus recycelten PET-Flaschen um.

Nachdem 1978 der Jutebeutel auf den Markt kam, sind Einkaufstaschen aus Jute, Baumwolle oder Recyclingmaterial nicht mehr wegzudenken. Die meisten Lebensmittelmärkte verkaufen diese Beutel in allen Farben und Größen im Kassenbereich und auch ansonsten bekommt man diese Taschen auf allen großen Messen und Veranstaltungen geradezu hinterher geschmissen. Sie eignen sich als praktisches und preiswertes Werbemittel und stellen eine gute Alternative zu den obligatorischen Kugelschreibern dar. Auch haben diese Taschen seit den 80ern das hippe Umwelt-Image nicht verloren.

Auch die Stadt Rottenburg am Neckar hatte bis vor kurzem Baumwolltaschen, um u.a. ihre Präsente zu überreichen.

Jedoch muss eine Baumwolltasche ca. 25 bis 32 Mal verwendet werden, wenn sie unter ökologischen und sozialen Aspekten mit einer PE-Tüte aus Neumaterial konkurrieren will; sogar 83 Mal, wenn die vergleichbare Plastiktüte aus überwiegend recyceltem Kunststoff hergestellt wurde; jedoch nur 7 Mal im Vergleich mit einer biologisch abbaubaren Einweg-Tüte (Deutsche Umwelthilfe e.V., Einweg-Plastik kommt nicht in die Tüte, Stand: 27.04.2015).

Der Anbau des Rohstoffes (Baumwolle, Bast oder Flachs), die Transportwege und Arbeitsbedingungen der Näher*innen verursachen darüber hinaus negative Umweltauswirkungen. Der Einsatz von Bio- und fair gehandelter Baumwolle mindert die Auswirkungen. Übrigens: Die Stofftasche gehört in den Restmüll, sollte sie mal wirklich nicht mehr gebrauchsfähig sein.

Und dennoch: Das Bundes Umweltministerium, die großen Umwelt- und Naturschutzvereine, die Deutsche Umwelthilfe, etc. sind sich alle einig, dass die Mehrwegtasche aus recyceltem Plastik die beste Wahl ist. Beim Recyclingprozess werden wesentlich geringere Menge des Treibhausgases Kohlendioxid emittiert als in der Primärproduktion. Bei PET können dabei fast 85 Prozent der CO2-Emissionen des Primärprozesses eingespart werden. Der ökologische Fußabdruck ist dabei lange nicht so groß wie bei Naturfasern. (Quelle: https://www.recyclingnews.de/nachhaltigkeit/der-kreislauf-der-kunststoffe/ Abgerufen am 20.03.2019)

Wer also eine "Ich war mal eine Flasche, jetzt bin ich eine Tasche" – Tasche in der Hand hält und diese mehrfach nutzt, leistet auch einen Beitrag zur Ressourcenschonung, zum Umwelt- und Klimaschutz, übernimmt soziale Verantwortung und trägt damit zur Nachhaltigkeit unseres Stadtgeschehens und weltweit bei!


Mehr Informationen zum Thema Tüten unter:

https://www.rottenburg.de/Stofftaschen%20gestalten%20am%20Goldenen%20Oktober.94008.htm?lnav=94244<br />
27.03.2019 - Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz


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