Jahresrückblick 2010

Liebe Kiebingerinnen und Kiebinger,

bevor wir uns in das Jahr 2011 stürzen, lassen Sie uns kurz zurückblicken auf das Jahr 2010 - wieder ein prallvolles Kiebinger Jahr, wieder ein Jahr mit Jubiläumsfeiern:

Nach der Weihnachtspause begann für uns die Fasnet schnell: am 17.01. 2010 feierten die Hopfenhopser mit einem großen Umzug ihr 22jähriges Jubiläum. Unser Dorf wurde zur Narrenmeile, alle Vereine unterstützten diesen außergewöhnlichen Fasnetssonntag tatkräftig. Im Frühjahr beging die Kolpingsfamilie ihr 50jähriges Jubiäum mit einem feierlichen Gottesdienst und lebendigem Empfang im Gemeindesaal. Als drittes konnte die Freiwillige Feuerwehr auf ihre 150jährige Geschichte zurückblicken. In der Festschrift kann man die vielfältigen Veränderungen in dieser langen Zeit nachlesen. Am Festsonntag informierte die Kiebinger Wehr die zahlreichen Besucher über ihre heutigen vielfältigen Aufgaben in vielen Bereichen unseres Alltags.

Und auch in diesem Jahr lebte Kiebingen von den vielfältigen Aktivitäten unserer Vereine, Institutionen und Initiativen: Zweimal im Jahr können Familien Kinderkleidung und Spielzeug günstig kaufen oder verkaufen, gleichzeitig wird immer ein Gewinn für einen sozialen Zweck erwirtschaftet. Beim Osterlauf und den Sporttagen können die sportlichen Kräfte gemessen werden. Die Kiebinger Mannschaften im Fußball, Tischtennis, Tennis, Dauerlauf vertreten unseren Ort bei den regionalen Wettkämpfen sehr erfolgreich. Die vielen Feste der Vereine bieten immer wieder die Möglichkeit des Feierns, der Begegnung und des Gesprächs: von der Fasnet, der Aufstellung des Maibaums - in diesem Jahr zum 50.Mal - dem Fest in der Waldhütte, in diesem Jahr vom Pauluschor bewirtet, dem Fischerfest, der Prämierung des Mostkönigs, dem Blüten- und dem Mostfest des Obst-und Gartenbauvereins, dem viertägigen Herbstfest des Musikvereins den Schul- und Kindergartenfesten und den Nachmittagen für unsere Senioren. Das Sommerferienprogramm bot wieder 27 Möglichkeiten die freie Zeit gemeinsam und sinnvoll zu nutzen.

Ein Höhepunkt im Kiebinger Jahreskalender war auch 2010 das Eierlesen der Jahrgänge 1990/91. Bei strahlendem Wetter gewannen in diesem Jahr wieder Leser und Fänger vor nahezu 2.000 Zuschauern aus nah und fern. Für viele Jahrgänge ist dieses Fest immer wieder ein willkommener Anlass, sich zu treffen.
Auch musikalisch hatte dieses Jahr Außergewöhnliches zu bieten: Nach dem wieder auf hohem Niveau aufgeführten Frühjahrskonzert des Musikvereins gab es im Oktober ein beeindruckendes Konzert aller drei sich Kiebingen zugehörig fühlenden Chöre zugunsten der Renovierung des Gotischen Chors. Beeindrucken stimmte am Abend des 2. Advents der Pauluschor mit dem Landespolizeiorchester auf die Advents- und Weihnachtszeit ein.

Nach den großen Jubiläumsfeierlichkeiten mit unserer Partnergemeinde Lion-sur-Mer wurde diese Freundschaft auch im Jahr 2010 gepflegt: Zum Eierlesen konnten wir eine sportliche Delegation empfangen, im Tischtennis und Fußball gab es spannenden Länderspiele. In den Pfingsferien fand zum zum 6. Mal die Kinder- und Jugendfreizeit in Lion-sur-Mer statt. Zum Neckarfest bewirteten unsere Gäste wieder mit Crepes, Cidre und Calvados an der neuen Josef-Eberle - Brücke. Zum Jahresabschluss besuchte eine kleine Delegation den Nikolausmarkt in Lion-sur-Mer.

Zwei große Themen beherrschten außerdem das Dorfgeschehen und führte zu mancher heißen Diskussion: Zum einen wieder der Neubau der Bundesstraße 28. Die Änderung der Ausbaupläne mit einer Tieferlegung der B 28 und ebenerdigen Überführung der Neckarstraße wurde vom Regierungspräsidium nicht weiter verfolgt, die Ortschaft und auch der Ortschaftsrat bestanden aber auf dieser von allen Beteiligten als sachlich bessere Lösung dargestellte Variante. Sowohl bei der Sitzung des Ortschaftsrates am 4. Mai, als auch bei der Bürgerversammlung am 14. September zeigten sehr viele Zuhörer ihr großes Interesse. Herrn Oberbürgermeister Stephan Neher und auch den anwesenden Vertretern des Gemeinderats wurde energisch und sachlich die für Kiebingen immer noch eine Kompromisslösung darstellende Variante präsentiert. Bevor es dazu kommen konnte, dass sich der Gemeinderat mit der planfestgestellten Trasse und nur geringen Verbesserungen an dem Überführungsbauwerk zufrieden gibt, führte die Petition an den Deutschen Bundestag in dieser Sache zu einer Vertagung. Es bleibt zu hoffen, dass dadurch die Änderung der Pläne bis zur Bereitstellung des Geldes für den Bau erreicht werden kann.
Zum anderen erregte die Frage nach der Unterbringung der Feuerwehr die Gemüter. Aus dem Gemeinderat kam die Idee, einen Teil der kleinen Halle zu diesem Zweck umzubauen - im Rahmen des Sanierungsgebiets könne man die notwendige Sanierung des Daches und der sanitären Anlagen, die Verbesserung des Foyers und die Probleme der Feuerwehr gemeinsam lösen. Obwohl die notwendige Gebäudegröße für die Feuerwehr ausreichen würde, haben sich letztlich alle Beteiligten gegen diese Kombi-Lösung entschieden. Die Frage des Vorplatzes mit gleichzeitig starker Nutzung durch Fußgänger, Sportler, Kinder und Jugendliche und auch die Auslastung beider Hallen sprechen dagegen. Dennoch möchte ich persönlich hierzu anmerken: Der Ortschaftsrat hat sich für das Sanierungsgebiet Ortsmitte entschieden. Im Unterdorf haben wir verschiedene öffentliche und Vereinsnutzungen, die wir miteinander abstimmen müssen. So war es m.E. richtig, jede Möglichkeit für eine zeitnahe neue Unterkunft der Feuerwehr genau und gründlich zu prüfen. Die Auseinandersetzungen zwischen den Vereinen, v.a. der Feuerwehr und dem Sportverein wurden fair geführt. Aus diesem Prozess kann als positives Ergebnis heraus kommen, dass man auch weiterhin gemeinsam nach Lösungen sucht und sich dann bei der Verwirklichung auch gegenseitig unterstützt. In diesem Fall ist es nun zumindest gelungen, die Planungsrate für das neue Feuerwehrgebäude hinter dem Kindergarten wieder im Haushalt der Stadt Rottenburg mit Option auf Realisierung im Jahr 2013 im Finanzplan zu verankern. Genauso wird sich die Ortschaft weiter für die Sanierung der kleinen Halle im mittelfristigen Finanzplan stark machen.
An dieser Stelle danke ich Ihnen allen, die durch ihr Engagement zu unserem lebendigen Dorfleben beigetragen haben und beitragen. Mit einem Gebet aus dem Jahr 1883, das augenzwinkernd noch immer aktuell scheint, wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und denen, die Ihnen nahe sind alles Gute und Zuversicht für das Neue Jahr, Gesundheit und immer wieder auch etwas Leichtigkeit und Mut miteinander neu anzupacken.

Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen
und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig sind, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden gute Deutsche
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle
in den Himmel kommen
 aber nicht sofort.

(Neujahrsgebet des Pfarrers von Münster, H. Kappen, 1883, aus dem „Anderen Advent, Hamburg 2010)
09.02.2011 - Verwaltungsstelle Kiebingen


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