Klimaschutztage am Rottenburger Eugen-Bolz-Gymnasium mit spannenden Erkenntnissen

Schüler*innen der elften Klasse vor den Fahrradstellplätzen mit Photovoltaik-ÜberdachungBild vergrößern
Schüler*innen der elften Klasse vor den Fahrradstellplätzen mit Photovoltaik-Überdachung, © Dr. Andreas Greis, Schulleiter Eugen-Bolz-Gymnasium.

Die Hitzewelle in Kanadas Westen mit Temperaturen von knapp 50 Grad und die verheerende Hochwasserkatastrophe der vergangenen Wochen direkt vor unserer Haustür sind die jüngsten Zeichen des fortschreitenden Klimawandels.

Dass dieses Thema trotz der fast alles beherrschenden Corona-Pandemie nicht in den Hintergrund treten darf, war am Eugen-Bolz-Gymnasium schon am Anfang des Schuljahrs klar, als die Idee für die EBG-Klimaschutztage entstand.

Die Kooperation zwischen Jörg Weber, Klimaschutzmanager der Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz der Stadt Rottenburg, sowie dem Schulleiter des Eugen-Bolz-Gymnasiums, Dr. Andreas Greis, ließ ein vielfältiges und interessantes Angebot für die Schülerinnen und Schüler der fünften bis elften Klassen entstehen.

Die Klassen 5 und 6 wurden von Jolana Kodal (Bildungsreferentin am Entwicklungspädagogischen Informationszentrum Reutlingen, EPIZ) in die Thematik des Klimawandels eingeführt, Marlene Franck sowie Rebecca Peters, ebenfalls Bildungsreferentinnen am EPIZ, sprachen mit den siebten Klassen über Mobilität und Marie Rinas, Future Fashion Expert der Initiative Future Fashion (die Bewegung für nachhaltige Mode und bewusstes Konsumverhalten in Baden-Württemberg) führte die Achtklässler zu spannenden Erkenntnissen im Bereich „Faire Mode“. René Liceras Escalante (Bildungsreferent am EPIZ) erarbeitete mit den Neunern den kritischen Konsum von Smartphones, während Heike Silber von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg den Zehnern das Thema „Klimabewusste Ernährung“ näherbrachte. Die Veranstaltung der Elftklässler zu erneuerbaren Energien fand in der Forsthochschule statt und wurde vom Team um Prof. Martin Brunotte (Julia Rapp, Elisa Mayer) geleitet.

Die Expertinnen und Experten begeisterten die Klassen nicht nur durch ihr profundes Wissen, sondern auch durch ihre persönlichen Familienhintergründe oder das, was sie in einem anderen Land erlebt hatten.
So berichtete, um nur zwei Beispiele zu nennen, René Liceras Escalante von seiner Kindheit in Bolivien, seinem langen Schulweg zu Pferd, seinem Dorf, in dem es weder Strom noch Wasser gab. Er sprach von Kinderarbeit und von der Tatsache, dass in seinem Land Lithium abgebaut wird, ein Rohstoff, den man für Handy-Akkus benötigt. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, dass der Abbau des begehrten Rohstoffs eine Chance darstellt, die Armut im Land zu verringern, gleichzeitig aber auch, dass dieser Rohstoffreichtum die soziale Ungerechtigkeit noch weiter vorantreibt und der Abbau eine enorme Belastung für die Umwelt, vor allem für Boden, Luft und Wasser darstellt. Und Jolana Kodal erzählte eindrücklich über Laos und ließ die Fünft- und SechstklässlerInnen ihren eigenen CO2-Fußabdruck errechnen. Eine Schülerin fasste ihre persönlichen Erkenntnisse am Ende in denm Satz „Da muss ich schon viel mehr tun, denn mehr als eine Welt gibt es nun mal nicht.“ zusammen. Wenn Letzteres bei möglichst vielen die Quintessenz eines derartigen Tages ist, wäre es ein Gewinn, Klimaschutztage zur Regelmäßigkeit werden zu lassen.
12.08.2021 - Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz, Stadtverwaltung, Umwelt und Klimaschutz, Geschäftsstelle Lokale Agenda


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