Mit alten Handys Ressourcen schonen

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Sammelboxübergabe Lindenschule - Handy-Aktion © Stadtverwaltung Rottenburg am Neckar.

Die Handy-Aktion Baden-Württemberg informiert bereits seit mehreren Jahren über die sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen des weltweiten Smartphone-Booms.

Neben dem Sammeln und fachgerechten Recycling alter Mobiltelefone bietet die Handy-Aktion auch umfangreiches Bildungsmaterial beispielsweise für Schulen an. Damit können Fragen beantwortet werden wie: Woher stammen eigentlich die Rohstoffe, die in diesen Geräten verbaut werden? Unter welchen Bedingungen werden die Smartphones gefertigt? Und was passiert mit den Geräten, wenn sie nicht mehr gebraucht werden? Mit den Bildungsmaterialien gelingt ein kritischer Blick hinter die Kulissen.

Die Stabstelle Umwelt und Klimaschutz unterstützt seit den Nachhaltigkeitstagen 2018 die Handy-Aktion mit zahlreichen Sammelstellen (u.a. im Rathaus Foyer in Rottenburg) sowie regelmäßiger Öffentlichkeitsarbeit.

Im Zuge einer Pressemitteilung der Stabstelle kam Simon Binder, Lehrer an der Lindenschule, auf die Idee, das Thema Smartphone mit all seinen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, in seiner Schule zu behandeln. Die Inhalte wurden von der Berufschulstufe im Homeschooling erarbeitet:

Für die Herstellung der Smartphones werden viele seltene Metalle benötigt, die zumeist unter problematischen Bedingungen für Mensch und Umwelt abgebaut werden. Auch bei der Fertigung der Geräte sieht es nicht viel besser für Mensch und Umwelt aus. Und neben den Ressourcen wird auch viel Energie für die Produktion benötigt. Das fertige Handy hat dann aber oft nur eine geringe Lebensdauer. Am Ende der Wertstoffkette landet es allzu oft in der Hausmülltonne, womit die wertvollen Rohstoffe verloren sind. Oder unsere alte Elektronik wird illegal nach Afrika verschifft, wo der mit Schadstoffen wie Schwermetallen belastete Elektromüll wiederum die Gesundheit der dort lebenden Menschen und ihre Umwelt belastet. Im besten Falle landet das Handy erst einmal nur in der Schublade.

Im anschließenden Präsensunterricht wurden dann gemeinsam Plakate gebastelt, um auf die Problematik in der gesamten Schule aufmerksam zu machen. Zusätzliche Informationen per E-Mail und der Aufruf zur Teilnahme an der Sammelaktion rundeten das Engagement der Schüler*innen ab. Am 21. Juli gaben die Schüler*innen mit Herrn Binder die gesammelten Altgeräte im Rathaus bei Klimaschutzmanager Jörg Weber ab. Die Aktion soll aber auch im neuen Schuljahr weiterlaufen und so wurde bereits eine neue leere Sammelbox mit in die Schule genommen.

Auch im Rathausfoyer in der Kernstadt steht weiterhin eine Handysammelbox. Es können also in Rottenburg auch zukünftig gebrauchte und kaputte Handys nachhaltig entsorgt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind in Rottenburg schon rund 1600 Handys gesammelt worden. Doch es gibt sicherlich noch viel mehr alte Mobiltelefone in der Stadt, die noch nicht den Weg in eine der Sammelboxen gefunden haben. Deshalb soll die Aktion weiterlaufen und die Stabstelle Umwelt und Klimaschutz würde sich freuen, wenn sich noch weitere Standorte – sei es in Schulen oder anderen Institutionen - für Sammelboxen finden würden.
Weitere Informationen unter:
06.08.2021 - Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz, Stadtverwaltung, Umwelt und Klimaschutz, Geschäftsstelle Lokale Agenda


Zusätzliche Informationen und Dienste

Handy mit Kreislaufsymbol, "N! Die Handy Aktion BW, fragen.durchblicken.nachhaltig handeln!"