Rottenburg geht in den Energiedialog

Der städtischen Klimaneutralität durch Windenergie näher kommen.

Wir möchten einen substanziellen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende leisten und selbst klimaneutral werden. Auch mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Situation ist es wichtig, einen guten Beitrag für eine verbesserte Versorgungssicherheit mit Energie zu leisten.

Neben anderen Maßnahmen denkt die Stadtverwaltung über die Verpachtung städtischer Flächen für die Windenergienutzung nach. Konkret geht es um eine Fläche im Stadtwald zwischen den Ortschaften Hailfingen, Oberndorf, Seebronn und Wendelsheim. Diese Fläche liegt größtenteils im städtischen Besitz. Hier wären bis zu acht Windenergieanlagen möglich.

Die Realisierung dieses Projektes würde einen großen Schritt in Richtung städtischer Klimaneutralität bedeuten; im Jahresmittel könnten rund 25.000 bis 27.000 Haushalte (ca. 3.100 – 3.400 je Anlage) mit Strom versorgt werden.

Über die Verpachtung will der Gemeinderat noch im Herbst dieses Jahres entscheiden. Im Vorfeld dieser Entscheidung soll eine breite Konsultation der Öffentlichkeit stattfinden und insbesondere die beteiligten vier Ortschaften intensiv eingebunden werden.

Für die Moderation der Öffentlichkeitsbeteiligung hat die Stadtverwaltung das Forum Energiedialog
(FED) um Unterstützung gebeten. Das FED ist ein Angebot des Landes Baden-Württemberg, das Konflikte der Energiewende allparteilich und sachlich moderiert. Das Forum befindet sich aktuell in Vorgesprächen u.a. mit den beteiligten vier Ortschaften.

Im Rahmen der Einwohnerversammlung am 6. April soll dann der Energiedialog um die städtischen Flächen offiziell beginnen und das Verfahren vorgestellt werden. Ziel des Energiedialogs ist es, dass die Stadträte eine sachlich fundierte Entscheidung unter Berücksichtigung möglicher Betroffenheiten treffen können.
Dabei sollen alle relevanten Sachfragen erörtert und ein differenziertes, gesamtstädtisches Meinungsbild entwickelt werden.

Sollte sich der Gemeinderat für eine Verpachtung entscheiden, wird eine maximale kommunale Wertschöpfung mit finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten angestrebt. Das Projekt würde deshalb als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Rottenburg mit der Altus AG als Projektentwickler realisiert werden.

Windenergieanlagen bedürfen einer bundesimmissionsschutzrechtlichen Genehmigung. Hierfür sind zahlreiche Gutachten (u.a. Windgeschwindigkeit, Schall, Schatten, Natur- und Artenschutz) notwendig, die von der Genehmigungsbehörde geprüft werden müssen.

Genehmigungsantrag kann erst nach der vollständigen Flächensicherung, also nach der Verpachtungsentscheidung im Gemeinderat, gestellt werden. Genehmigungsbehörde ist das Landratsamt Tübingen.
25.03.2022 - Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerengagement


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Ein Windrat vor blauem Himmel