Vielfalt feiern. Stärke teilen. Zukunft gestalten.

Am Internationalen Frauentag wurden die Rottenburger Frauentage mit einer Podiumsdiskussion eröffnet.

Faszinierende Frauen aus unterschiedlichsten Bereichen sprachen am Freitagabend vor einem voll besetzten Saal in der Rottenburger Zehntscheuer. Der Internationale Frauenchor der Volkshochschule Rottenburg begeisterte mit Liedern in vier verschiedenen Sprachen. Die Veranstaltung wurde vom Behindertenbeirat, Integrationsbeirat und der Jugendvertretung organisiert.

Die Gesprächsrunde wurde von Susanne Babila vom Südwestrundfunk (SWR) souverän moderiert, nachdem Pietro Scalera (Integrationsbeirat) und Oberbürgermeister Stephan Neher die Gäste begrüßt hatten. In seiner Rede betonte Scalera, dass Frauen immer noch in vielen Bereichen benachteiligt werden, sei es im Berufsleben oder in politischen Entscheidungsprozessen. Frauen sind in vielen Gremien nach wie vor unterrepräsentiert.

Neher plädierte in seiner Rede für mehr Toleranz, Respekt und Courage gegenüber der Vielfältigkeit in unserer Gesellschaft. Es bedürfe weiterer Anstrengungen, um das Grundgesetz und insbesondere Artikel 3 in allen Bereichen zufriedenstellend umzusetzen, jedoch sei man bereits auf dem richtigen Kurs.

Die fünf eingeladenen Frauen berichteten von ihren persönlichen und beruflichen Erfahrungen, insbesondere von den Schwierigkeiten, eine Balance zwischen Beruf, Kinderbetreuung und den gesellschaftlichen Anforderungen zu finden. Sie waren sich einig, dass Frauen und Männer weiterhin für Gleichberechtigung in allen Bereichen kämpfen müssen.

Hannah Kümper, früher Mitglied der Jugendvertretung, betonte die nach wie vor unzureichende Umsetzung der Inklusion für Menschen mit Einschränkungen, insbesondere im Bereich der Sportvereine. Angelika Bachmann, Redaktionsleiterin des Schwäbischen Tagblatts Rottenburg, ermutigte Frauen, trotz Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung keinen Beruf zu ergreifen, den sie nicht möchten. Jasmin Hostert, Mitglied des Bundestages für die SPD, betonte die Notwendigkeit für Unternehmen, Männern bessere Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf anzubieten. Sie äußerte ihre Dankbarkeit dafür, dass ihr Ehemann die Elternzeit mit ihr teilt. Nina Sophie Klett, Leiterin des St. Meinrad Gymnasiums, berichtete von hochmotivierten Schülerinnen, die später oft auf berufliche Erfolge verzichten, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Frau Arhea Marshall, interkulturelle Trainerin und Wissenschaftlerin für postkoloniale Studien, betonte die Notwendigkeit der weltweiten Unterstützung von Frauen im Kampf um gleiche Rechte. Sie selbst erfährt fast täglich Diskriminierung und fühlt sich oft zu noch größeren Anstrengungen gezwungen.

Die Fragen aus dem Publikum betonten die Bedeutung der Vielfalt und unterstützten die Idee, dass jede Familie ihre eigene Vorstellung von Familie umsetzen kann, ohne sich rechtfertigen zu müssen, auch gewollt kinderlose Frauen nicht.
Amelie Schilling von der Jugendvertretung hielt eine beeindruckende Schlussrede und betonte erneut die Bedeutung der Vielfalt. Sie lobte die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag und die Rottenburger Frauentage als Förderung der Stadtdemokratie.

Die gelungene Veranstaltung endete mit einer After-Show-Party mit guter Musik. Viele Teilnehmer bevorzugten Gespräche über die Diskussionen des Abends, statt zu tanzen, was der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Dank wurde dem Behinderten- und Integrationsbeirat, der Jugendvertretung und den Schülerinnen und Schülern des Paul-Klee-Gymnasiums ausgesprochen, die sich um die Bewirtung gekümmert hatten.

Für den Integrationsbeirat berichtet Gabriele Mauthe von der Auftaktveranstaltung zu den Rottenburger Frauentagen.

12.03.2024


Zusätzliche Informationen und Dienste

Mehrere Frauen diskutieren miteinander auf einem Podium